Geringes Selbstwertgefühl? Junge 5 Jahre

Hallo, Ich hab so einiges über das Selbstwertgefuhl von Kindern gelesen. Mein Sohn ist 5. Ich finde es sehr schwierig meinen Sohn da einzuordnen. Also problematisch bei ihm ist die Frustration bei spielen wo man verliert. Gesellschaftsspiele, Fußball. Da wird er extrem traurig/ wütend und muss getröstet werden. Das mach ich natürlich auch und sag ihm immer dass es vor allem ums Spaß haben geht und man nicht immer gewinnen kann/muss. Die Erzieher im KiGa sagen, alle spielen sehr gern mit ihm. Er gibt aber immer nach und steht noch nicht sehr für seine Meinung ein. Das wäre aber sehr wichtig. Dies ist wiederum zuhause anders, da will er alles bestimmen und hat eine starke Meinung. Er ist mutig, probiert Sachen aus, macht alles mit, trifft seine Freunde alleine auf der Straße, klingelt dort alleine. Er geht zu Sportvereinen, stiefelt da allein rein und macht mit auch wenn er niemanden kennt. Er bestellt allein beim Bäcker, lässt sich zu den Nachbarn schicken und ist auch mit unseren Freunden offen, wild und lustig. Natürlich gibt es auch mal Tage, wo er eher schüchtern mal reagiert und auch mal nichts bestellen oder bezahlen will. Aber wir haben dennoch vor allem die oben genannten “Baustellen” mit der Frustration beim Gewinnen. Und genau das wird genannt, wenn es um ein niedriges Selbstwertgefühl geht. Und dass er im KiGa nicht fur seine Meinung einsteht, zuhause aber sehr wohl. Seht ihr das alles auch begründet in einem niedrigen Selbstwertgefühl? Wie kann ich's stärken - außer ihn auch mal öfter verlieren zu lassen. Wie stärke ich das Meinung vertreten, und die innere Stärke sich im KiGa nicht ärgern zu lassen? Auch hier geht er meistens einfach weg, wenn er geärgert wird. Eigentlich sollte er aber stehen und sagen: ey du, so nicht mit mir! Wie ist das so bei euren 5 Jährigen? Lg

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Ich finde es klingt für das Alter alles normal. Gewinnen, verlieren, das sind für viele 5-Jährige schwierige Themen. Auch wie man die Meinung insbesondere gegenüber Freunden gut vertreten kann, muss man ja erst noch üben. Und der Rest klingt ja sehr gut!

Mein Kind (ähnliches Alter) hat kein Problem mit dem verlieren, aber sehr viele der Freunde schon. Ich weiß nicht, woran es bei ihm liegt, dass es da kein Thema hat. Kann ja einfach am Kind liegen. Ansonsten haben wir immer sehr darauf geachtet, WIE wir Leistungsunterschiede erklären. Wir haben diese nie auf Talent oder dauerhafte Eigenschaften bezogen, sondern meist den Zusammenhang mit Übung oder natürlich Zufall betont. So ist es klar, dass ältere Kinder in Gesellschaftsspielen besser sind als jüngere, weil sie die dafür benötigten Fähigkeiten schon länger geübt haben. Wir achten darauf, dass wir ein "ich kann das nicht" immer als ein "du kannst das NOCH nicht" zurückspiegeln. Und natürlich darf man auch einen Gewinner nicht zu sehr loben oder so, also dem Gewinnen selbst nicht zu viel Bedeutung beimessen.

Und was auch nie schaden kann: Dem Kind möglichst oft mitteilen, dass man es liebt, genau wie es ist. Auch wenn es gerade nichts auf die Reihe bekommt und Erwartungen nicht erfüllt, wird es trotzdem gleichermaßen gemocht und geliebt.

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Hi,

das ist doch alles ganz normal.

Mein Sohn ist sehr schüchtern, auch sehr emotional hat auch lange gebraucht, bis er verlieren konnte und ist auch manchmal heute noch frustriert (er ist jetzt 9) aber er kann inzwischen gut damit umgehen. Wir ignorieren es weitestgehend und er kann also seine Tränen kurz rauslassen, und wir spielen dann einfach weiter. Bis er wieder dran ist, geht es wieder.

Er kann auch noch schlecht für sich einstehen, gerade gegenüber Lehrern. Gegenüber seiner Freunde klappt das deutlich besser inzwischen. Einen Jungen hat er jetzt auch aus seinem Freundeskreis quasi rausgeworfen, mit dem kommt er zurecht, sie laufen ab und an auch zusammen nach Hause ein Stück, aber mehr ist da nicht mehr.

Ich war als Kind ähnlich und mehr als unterstützen kann man da nicht. Einfach sagen, du kannst das so und so machen, aber du musst es selbst machen.

Mein Sohn ist auch alleine in den Sportverein, er geht mit seinen Freunden ins JUZ; kann alleine einkaufen alles kein Problem.

Meine Tochter ist jetzt fast 6, viel aufgeschlossener, findet schnell Freunde, aber ordnet sich im Kindergarten auch eher unter, wobei sich das im letzten halben Jahr auch geändert hat, sehr zum leidwesen ihrer 2 dominanteren Freundinnen, die sie am Anfang dann öfter hat stehen lassen, weil sie ihr zu blöd waren mit der Bestimmerei :D Inzwischen haben die sich daran gewöhnt, dass jetzt auch unsere Kleine mal bestimmt. Die beiden Mädchen sind auch älter als sie, eine ist schon bald 7, die andere gut ein halbes Jahr älter.

Zu Hause ist sie aber auch gerne die Bestimmerin und setzt sich dann auch durch. Aber verlieren ist auch nicht so ihre Stärke. Sie versucht dann gerne mal zu schummeln :D Aber das verwächst sich auch noch.

Mein Mann verliert bis heute nicht gerne, er hat einfach auch einen hohen Leistungsgedanken. Also 2. Platz ist der erst Verlierer,. Er hat auch sehr aktiv Fußball gespielt, ist auch beruflich sehr erfolgreich. Natürlich heult er auch nicht und klar, lässt er die Kinder mal gewinnen oder spielt dann nicht so gut wie er kann, wenn sie Fußball spielen und macht Blödsinn, damit die Kinder auch glücklich sind. Aber gegen Erwachsene vergiss es. Da ist der Ehrgeiz da. Er wird nicht ausfallend oder blöd, wenn er verliert, aber ich merke schon, dass er lieber gewonnen hätte (nicht, dass ich ihn deswegen gewinnen lassen würde *heheh*). Von daher ist das teilweise auch eine Charaktereigenschaft, die ihm später mal zu Gute kommen wird. Er wird lernen das auf andere Wege zu zeigen und zu konzentrieren.