Ist meine Tochter böse?

Ihr Lieben, ich bin sehr verzweifelt.
Es geht um meine 5 jährige Tochter.
Sie kam etwas zu früh auf die Welt, ~6 Wochen vor ET. Hat aber alles gerockt! War immer sehr fit, alles zeitgerecht (oft früher) entwickelt. Sie konnte schon früh sehr gut sprechen.
Seit sie das kann, hat sie mich auch angefangen zu pisaken. Sie hat schon immer sehr viel provoziert, Grenzen ausgetesten und viel viel gestänkert! Sie ist oft zornig und gibt mir dafür die Schuld… Ich könnte ewig viele Beispiele aufzählen!
Aber ich nenne mal „nur“ ein paar aktuelle.
Sie redet fast nie freundlich mit mir. Bei anderen ist sie nicht so unfreundlich.
„Mama du holst!!!“ bekomme ich morgens zu hören, während Papa ein „papaaa könntest du mir Strümpfe holen“ erntet.
Wenn ich sie am Kindergarten abhole schreit sie mich sofort an. Sie hat IMMER einen Grund mich anzumotzen, Weil ich irgendwas IMMER falsch gemacht hab. Auch wenn wir morgens besprechen wie das abholen läuft, sie findet einen Grund! Wir machen fast nichts ohne Diskussion, egal in welcher Situation, sie meint immer sich einen Vorteil ausdiskutieren zu müssen. Selbst einkaufen! „Wir gehen nur einkaufen wenn ich *man füge hier einen genau bestimmten Wunsch ein* bekomme“! „Wir gehen nur einkaufen wenn wir dort parken und so rum laufen“
Also auch Sachen die ganz unnötig wären…
Ich merke, der Text wird lang. Ich fasse mich kürzer und nenne ein paar Beispiele von Gesprächen. Sie ist A, ich bin L
A: Mama ich wollte noch nicht abgeholt werden!!!!!! (War aber Zeit) uch geh nicht mit
L: schade. Dann muss ich unsere Suppe wohl alleine essen (Lieblingsessen)
A: ich lass dich einfach nicht in Ruhe essen
Was sie dann auch tut!
Aussagen wie: wenn ich nicht dies bekomme, machen darf, etc. dann
-wecke ich das Baby
-dann komme ich heute Nacht raus und schreie
-dann lasse ich dich nicht essen
- dann mach ich die Wohnung dreckig
- dann schmeiß ich deine Sachen in den Müll
Sind normal. Da ging auch kein Streit voraus oder so! So kommt sie mir an ganz normalen Tagen. So läuft JEDE Situation ab
Wenn sie nicht will dass ich gerade stille, versucht sie mir das Baby weg zu reißen!!!
Oder sagt, dass sie mir nicht erlaubt zu stillen.
In GANZ normalen Situationen. Und immer mit ganz spitzer, ruhiger Stimme und guckt dabei herausfordernd.
Sie war krank zuhause und hat mir gesagt was ihr weh tut. Was ich schon wusste und ich natürlich schon alles gemacht habe. Medizin, Tee, trösten, sogar Fernsehen durfte sie. Ich sag: ich hab auch Halsweh.
A: „du bist egal!!“
Oder „nein gehts dir nicht!!“
Sie verlangt irgendwas von mir (zur Erinnerung, NIE im freundlichen Ton) und ich sage
„Kann gerade nicht weil Hände voll, n Moment warten weil dies das“
Dann kommen so Sachen wie:
„Nein musst du nicht“
„Nein hast du nicht“
„Darfst du nicht“
„Ich lass dich nicht“
Zum Baby (9 Monate) sagt sie so Sachen auch, und wenn man ihr sagt dass es nicht okay is, hat sie 0 Verständnis dafür!
Hier meine Versuche dem entgegenzuwirken
Klare Routinen die ich absolut strickt einhalte
Bewertungssystem mit Smileys im Kalender wo wir UNS ALS FAMILIE bewerten, wie der Tag so geklappt hat.
Viel Mama Zeit, mal diskutieren, mal ignorieren. Mal ankündigen dass es ohne Streit zu funktionieren hat, mal einfach laufen lassen.sie lässt mich auch nie spielen, wie ich möchte. Alles MUSS exakt so laufen wie sie meint. Das verlangt sie auch vom Baby. Reist ihr Sachen weg, erpresst; schreibt ihr alles vor usw.
Könnte leider ewig so weiter schreiben.
Danke fürs lesen, ich hoffe, es meldet sich jemand. Ich bin auch offen für Kritik und bereit alles anders zu machen, Hauptsache ich kann ihr helfen!

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Hi,

ganz einfach.

Wer etwas will, fragt ordentlich, höflich in einem vollständigen Satz. Sonst gibt es das nicht.

Das lernen dann auch 5 jährige.

Was machst du denn wenn sie dich anmotzt? Lässt du dir das gefallen, evt. auch alten Verhaltensmustern? Dann ist klar, dass deine Tochter das bei dir macht, weil du sie lässt.

Sie such nach klaren Regeln. Der Papa hat diese offenbar gesetzt, du nicht.

Also z.B. sie will mit dir spielen. Ok. Dann klärt vorher, ob es Regeln gibt, oder ob jeder so reagieren darf wie er will bei z.B. Rollenspielen.
Und wenn sie meint dich drangsalieren zu müssen, dann hörst du auf zu spielen und sagst ihr das auch genau so. Wenn du mich die ganze Zeit nur ärgerst und anschreist, dann spiele ich nicht mit dir.

Wenn du euer anderes Kind stillen musst, dann kann sie kommen zum kuscheln, Buch vorlesen, oder selbst was spielen, aber das Bedürfnis des kleinen Kindes geht vor, denn es hat Hunger und muss etwas essen.

Also ihr braucht nicht strikte Routinen, sondern klare Regeln für das miteinander.

Meine Kleine (wird jetzt bald 6) hat auch Tage da könnte sie bei der Bundeswehr anfangen.

-Mama. Wasser. (zeigt mir ihr leeres Glas

Was ist mit Wasser?

-Auffüllen.

Ja, das kann man auffüllen.

- Du.

Was ist mit mir?

- Du sollst das auffüllen.

Aha und wie fragen wir, wenn man etwas von jemandem will.

-Kannst du mir bitte Wasser auffüllen?

Gerne mein Schatz.

Inzwischen reicht es meist, wenn ich mich einfach dumm stelle, dann weiß sie gleich, oh ok, stimmt ja.
Auch wenn das Kannst du mir bitte, das Wasser auffüllen, dann manchmal etwas genervt kommt :D Aber es ist dann ok.

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😄 war bei uns auch so. Mittlerweile kommt ein "kann ich bitte Wasser?".... *stille* "HABEN?"
Gern mein Kind.

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Haha, ich musste grad lachen!! 🤣 Der Dialog könnte sowas von von uns sein!

Und ja, ich kann bestätigen, dass es hilft, sich taub zu stellen bzw. einfach zu sagen "Wie bitte?" Dann kommt in der Regel die Frage ordentlich und höflich.

Ich sage immer: Ich kann auf Bitte und danke verzichten, wenn der Tonfall höflich und respektvoll ist. Also ein "Gibst Du mir mal die Marmelade?" ist okay, ein hingemotztes "Bitte Wasser!" nicht. Ebenso reicht auch mal ein "Ooooh, ist das schön, Du bist lieb" statt ein genervt augenrollendes "Danke".

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Nachtrag:
Vergessen zu erwähnen:
Ich bin mit einer autistischen Schwester aufgewachsen. Draußen, Schule, Kiga hat sie nicht gesprochen. Daheim schon
Sie hat mich sehr oft verprügelt, ausgenutzt, erpresst, meine Sachen kaputt gemacht; mich gezwungen Dinge zu tun die ich nicht tun wollte. Mich klein gehalten, beschimpft und gedemütigt. Ich war ihr Ventil. Ihr anti-Stress Ball.

Ich sehe ein paar Parallelen zu meiner Tochter. Da meine Tochter aber super aufgeschlossen ist und mit jedem gerne und viel spricht, denke ich nicht, dass sie Autismus hat!
Allerdings weiß ich, dass meine Schwester durch ihre Krankheit eine schlimme Kindheit hatte! Ich würde meiner Tochter sowas gerne ersparen 😢 ich will dass wir Spaß am spielen habe
Am einkaufen. Am Leben
Ohne zu diskutieren
Einfach leben

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Ich kenne das mit dem Befehlston gut von unserer Tochter. Sie hatte diese Phase extrem zwischen 3 und 4. Und ja, ich war manchmal auch einfach nur noch am Zurückschreien oder - fast noch schlimmer - am einfach Nachgeben, weil es so genervt hat :-( Aber leider ist beides das falscheste, was man da machen kann...

Schau mal ein Stück weiter unten (oder im Unterforum Erziehung, ich bin nicht sicher), da war die Frage nach einem Dreijährigen der dauernd schreit. Der Titel ging in Richtung "Ich komme bei der Erziehung an meine Grenzen". Da war das Problem ähnlich, auch mit jüngerem Geschwisterkind, und es kamen sehr viele gute Ansätze. Ich habe dort auch einen längeren Text geschrieben über die Situation bei uns.

Wichtigste Aussage von vielen (von mir auch): sehr klar Grenzen setzen, sie auch DURCHsetzen, auch die EIGENEN (!) Grenzen formulieren. Weniger diskutieren, klare Ansagen und auch umsetzen. Manche Kinder brauchen einen "engeren" Rahmen, und augenscheinlich sucht Deine Tochter diesen Rahmen gerade.

Du kannst das an einfachen, unwichtigen Dingen üben: Beispiel bei uns: Tochter will Lied x im Radio hören, es läuft aber gerade Lied Y. Da habe ich mir angewöhnt, ab und zu (nicht immer, auch das "nutzt sich ab" ;-) ) zu antworten: "Ich mag dieses Lied und möchte es gerne zuende hören. Danach schalte ich für Dich um auf Lied x." Oder wenn ich im Garten lese und sie will, dass ich ihr vorlesen. Dann sage ich ab und zu: "Ich möchte jetzt gerne mal eine halbe Stunde ausruhen und lesen. Geh solange schaukeln und ich stell das Handy. Wenn die Zeit um ist, kannst Du schnell mit einem Buch herkommen." Sie darf ruhig auch lernen, dass ich ebenso Wünsche und Lieblingsdinge habe und dass die genauso zählen wie ihre Bedürfnisse :-) Ja, anfangs hat sie da geheult und gebockt und geschimpft. Aber das muss man aushalten ;-) Hat gar nicht sooo lange gedauert, bis es besser wurde. Jetzt klappt es (fast) problemlos, außer sie ist sehr müde, dann ist auch mal alles doof. Aber sie ist halt auch grad erst 4 geworden, also noch sehr klein.

Bei uns hat tatsächlich geholfen: Ohren bei Befehlen auf taub stellen. Da unsere Tochter erst 3 war, haben wir ihr das natürlich auch erklärt. Also dass sie uns bitten kann, aber nicht befehlen, anschreien, mit Heulen fordern. Sondern normal fragen bzw. um Hilfe bitten. Und dann auch wirklich erst reagieren, wenn eine Bitte oder ein Anliegen in vernünftigem Ton geäußert wurde. Da reichte oft ein "Wie bitte?" unsererseits.

Dass sie es bei Dir anders macht als beim Papa klingt für mich, als kennt sie seine Grenze, sucht aber noch bei Dir, wie weit sie gehen kann. Bei uns war es andersherum. Da war der Papa der, der einfach aus Gewohnheit gemacht hat, was sie wollte, egal welcher Ton. Bei mir klappte das mit dem "ordentlich fragen" früher.

Die Szene mit dem Abholen (um bei deinem Beispiel zu bleiben): Warum kommst Du ihr mit Suppe? Damit erpresst DU sie ja genauso wie sie Dich! Kein Wunder, dass sie es versucht ;-) Und wnn sie jetzt sagt, sie will keine Suppe, kann sie dann in der Kita bleiben? Nein. Na also. Da genügt doch ein "Nützt nichts, ich bin jetzt halt da. Du kannst zuhause ja weiterspielen / das Bild fertigmalen." Was auch immer.

Bei unserem Sohn hätte Dein Weg mit der Suppe funktioniert ;-) Bei unserer Tochter nicht. Da hilft nur deutlich wiederholen: "Ich bin hier, um Dich abzuholen. Die Erzieher wollen ja auch nach Hause. Bitte geh jetzt und hol Deine Jacke. Nimm Dein Bild mit, wir malen zuhause weiter."

Dinge wie Stillen verbieten, Erpressungen, Drohungen. Tja nun, soll sie es versuchen. Wetten sie schläft nachts und wacht nicht auf? Da reicht doch ein Schulternzucken und sagen "Mach halt. Mir egal." Bloß nicht diskutieren oder gar befolgen. Dann verliert das Drohen und Erpressen schnell seinen Reiz. Unsere Kleine, wie gesagt 3, drohte immer mit "Ich bin nicht mehr Deine Freundin". Meine ANtwort: "Schade. Dann halt nicht." Erledigt.

Ein Familienbewertungssystem oder überhaupt so ein Benimmsystem fand ich übrigens immer furchtbar und teilweise unfair. Oft hat sich gerade der Große den ganzen Tag über super gemacht, viel geholfen, viel mitgemacht, alles prima. Dann kippte gegen Abend die Stimmung oder irgendwas löste einen heftigen Wutausbruch aus. Soll er dann wegen diesem einen "Ausraster" den Sticker nicht bekommen? Wie bewertet man das? 5x gut gegen 1x RICHTIG doof - Sticker ja oder nein? UNd das Kinid soll ja lernen, sich "familientauglich" zu benehmen, weil das in einer Familie eben sein muss, und zwar nicht nur für eine Belohnung.

Bei uns ergab sich das "Belohnungssystem" aus der Zeit, die man halt wütet und tobt und motzt. Dann bleibt weniger Zeit zum Spielen, Lesen, Kuscheln. Ich habe dann durchaus auch gesagt: "Nein, jetzt habt Ihr hier eine halbe Stunde lang gezertert und geheult, während ich eigentlich Wäsche aufhängen wollte. Das muss ich jetzt machen. Deswegen habe ich jetzt leider keine Zeit zum VOrlesen. Wenn die Wäsche hängt, komme ich rein und wir können lesen."

Bearbeitet von lime15
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Danke, konnte das ein oder andere mitnehmen:)

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Mein Kind ist noch jünger, deshalb fehlt mir die Erfahrung mit dem Alter, ich schreibe einfach mal ein paar Gedanken.

Ich vermisse in der Aufzählung deiner Gegenbemühungen Konsequenzen und Regeln für deine Tochter. Smileykalender, ja, nett. Aber was tust du denn, wenn sie versucht dir das Baby zu entreißen?

Vielleicht ist sie für dich immer noch das Frühchen, das man mit Samthandschuhen anfassen sollte. Und das wird sie vermutlich ein stückweit immer bleiben, das ist ok.
Wenn sie aber so sehr nach Konter und klaren Regeln bettelt, muss auf "Mama du holst!" doch mindestens ein "geht das auch freundlicher?" folgen und natürlich die Konsequenz, dass du eben nichts holst, wenn sie kommandiert.

Vielleicht lese ich das auch nur so, weil du sehr ruhig und überlegt auf mich wirkst (total positiv gemeint!), im Hinblick auf deinen Nachtrag bist du vielleicht einfach zu vorsichtig und akzeptierst einen Tacken mehr, als du solltest.

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Wenn sie versucht mir das Baby zu entreißen starre ich sie fassungslos an und frage wieso sie das tut und erwarte irgendwie Empathie ihrer kleinen Schwester gegenüber 🫠
Beim ersten Mal hab ich sie angemeckert
Jetzt sag ich eher sowas wie „Du könntest sie verletzten“
„Bitte mach sowas nicht“
„Sie kann doch nix dafür“

Ich wüsste keine logische Konsequenz für so ein Verhalten. Oft kündige ich 2-3x an das ich stillen gehe und stille dann im Bett und sie muss warten 🫤 alles andere wäre mir zu gefährlich… wenn ich aber an ihrer Laune merke, dass sie gerade happy is darf sie mit
Hald leise sein falls das Baby einschläft, das klappt manchmal

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Mit fassungslos anstarren und rhetorische Fragen, die sie nicht beantworten kann, kann ein Kind nichts anfangen. Klares, deutliches Nein und Beschäftigungsalternative anbieten. Sie ist natürlich auch eifersüchtig auf das Baby, das ist dir klar?

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Ich verstehe, dass du verzweifelt bist.
Aber du bist die Erwachsene und kommst mit der Lieblingssuppe von der sie nichts bekommt? Das ist ja das selbe Niveau.
Schalte konsequent auf taub bei Erpressung und Befehlen. Wenn sie dich nicht in Ruhe essen lässt, dann raus mit ihr. In den Gang ins Zimmer usw. Kündige es an und dann raus. Wer sich nicht benehmen kann, darf nicht in den Gemeinschaftsräumen sein. Ebenso beim Stillen. Das hat sie nicht zu bestimmen. Und wenn sie euch nicht in Ruhe lässt, dann muss sie in ein anderes Zimmer.
Ich weiß das klingt hart, aber du kannst natürlich erst eine Alternative anbieten (vorlesen während des Stillens,... usw). Und im Dialog bleiben, aber es gibt keine Erpressung mehr.
Ich würde nur noch mit "aha" antworten, wenn sie droht nachts zu schreien. Auch bei der Drohung das Baby zu wecken "aha" und sie nicht in die Nähe lassen.
Ich wünsche dir gute Nerven.

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Nein, ich meinte, es ist schade dass ich sie alleine essen muss weil sie ja nicht mit mir kommen will ! Die Suppe is ihr Lieblingsessen und ich dachte ich kann das abholen liebevoller gestalten, wenn zuhause was schönes wartet. Eben ne gute Suppe. Hab nicht gesagt, dass sie nix abbekommt 🤭
Und ja, nicht essen lassen zieht sie dann durch. Auch samstags haben wir meine Mutter zum Frühstück immer da. Da schafft sie es 3 erwachsene so zu beschäftigen, dass keiner einen Satz sagen kann! Da soll sie jetzt auch in ihrem Zimmer warten, bis jemand kommt. Den jemand darf sie sich sogar wünschen.
Sie versteht hald gar nicht dass ihr „ich lass dich nicht dies und das“ schlecht ist ?
Wenn ich sie dann weg schicke, heult sie und fühlt sich total angegriffen.
Aber sie versteht es nicht

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Ich glaube sie versteht es durchaus. Sie probiert es halt weiterhin. Denk mal nach, gibst du oft einfach nach um deine Ruhe zu haben? (Mit noch einem Baby durchaus verständlich).
Das wird ein langer Lernprozess werden und dass sie weint ist doch normal. Es passt ihr halt nicht in den Kram, dass es nicht nur um sie geht. Evtl. auch Eifersucht aufs Geschwisterchen dabei?

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Ich würde mich auf die Diskussion nicht einlassen.

"Wir gehen nur einkaufen wenn ich XYZ bekomme"
"Bekommst du nicht und wir gehen trotzdem einkaufen"
"Ich komme aber dann nicht mit"
"Dann kann ich auch nicht gehen. Wir haben nur noch Brot daheim dann musst du trockenes Brot essen (anderes Kind wird ja noch gestillt für das ist es ja kein Problem)"
Dann gibt es halt ein paar Tage nur Brot ohne Wurst. Wenn sie im Bett ist, könnt ihr ja was essen.

"Ich komme nicht mit aus der Kita"
"Die Kita macht gleich zu weit müssen jetzt gehen. Hol deine Jacke"
"Nur wenn... "
"Nein und du musst trotzdem mit"
"Nein"
"Ich warte vor der Tür auf dich"
Es gehen ja alle. Sie wird da schon nicht allein bleiben die ganze Nacht.

Einfach ihr immer wieder zeigen dass sie nicht durch kommt wenn du nein sagst. Wenn es was ist wo du ihr entgegen kommen willst dann mach das gern. "Ich komme nur mit einkaufen wenn ich einen Apfel bekomme" "gern" - "ich komme nur mit einkaufen wenn ich ein Ü-Ei bekomme" "nein" und weiter siehe oben...

Wenn sie dir das Baby aus den Arm reißt: das ist gefährlich dann muss sie Abstand halten. Tut sie das nicht darf sie nicht im selben Raum sein wie ihr. Sie soll dann gehen.

Und wenn du was willst machst du das einfach wie oben das Beispiel einer Vorrednerin mit lesen ...

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Hallo Garfield,

Meine Meinung: Sie ist nicht böse sondern hat eine Art gefunden, wie sie Deine (heiß ersehnte) Aufmerksamkeit bekommt. Stichwort: "Negative Aufmerksamkeit ist besser als keine Aufmerksamkeit", auch wenn Du ihr - objektiv gesehen - genug Aufmerksamkeit gibst. Aus ihrer Sicht ist es vielleicht zu wenig. Sie provoziert um Reaktionen zu bekommen. Das Baby verstärkt m.M.n. das Verhalten.

Wir haben auch einen 5jährigen und in einigen Deiner Beschreibungen habe ich ihn wieder erkannt. Mir hat geholfen darüber nachzudenken, was ich meinen Kindern raten würde wie sie mit solch einem Verhalten von einem Gegenüber umgehen sollen. Meine Antwort wäre:
Der Provokation wenig Raum geben, Diskussion vermeiden aber durchaus ansprechen, dass der Ton so nicht passt. Aber beachten: sie sind 5: auch eine gewisse altersgerechte Kompetenz zuschreiben.

"Wenn Du so unhöflich mit mir redest hab ich keine Lust Dir Deine Socken zu holen. Du bist ja schon groß, das kannst du dann selber machen."

"Du willst meine Sachen in den Müll werfen? Du weißt, dass das nicht in Ordnung ist. Ich mache das ja auch nicht mit Deinen Sachen. Wenn Du meinst das machen zu müssen, dann musst Du auch mit den Konsequenzen leben." (= Sie darf es wieder aus dem Müll raus kramen und sauber machen. Wenn sie dann mal was von Deinen Sachen haben will (Tesa, Schere, ...) dann geht das leider nicht, weil sie es ja vielleicht in den Müll wirft.

Bei der Situation mit dem Einkaufen und am Parkplatz rumrennen würde ich wahrscheinlich einen Deal machen:
"Pass auf, A. Wir kaufen die Lebensmittel ein die wir brauchen und danach darfst Du noch im hinteren ruhigen Teil des Parkplatzes rumsausen wenn da keine Autos fahren. Was hältst Du davon?"

Das wären jetzt so meine Gedanken.

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Ja.. sie war ja 4,5 Jahre alleine und ich habe ihr jede freie Zeit geschenkt. Ich war auch nie weg. Sie war immer überall dabei. Wir waren in meiner Elternzeit in 12 Urlauben. Sie UND ich. Wir haben einen Hund, wir sind jeden Tag mindestens ein Mal zusammen draußen, spielen und schauen uns alles an. Alles was ich weiß zeige ich ihr.
Ich wäre nie drauf gekommen. Dass sie zu wenig Aufmerksamkeit hat 😓 meine Familie sagt eher, dass ich sie verwöhne.
Ich will sie auch immer in alles mit einbeziehen, Haushalt etc
Dachte sogar eher an „zu viel“ Aufmerksamkeit

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Ich verstehe den Gedankengang. Ich schwankte bei uns (Sohn ist auch 5 Jahre älter als die Kleine) auch oft zwischen "zu viel Aufmerksamkeit" und "zu wenig Aufmerksamkeit".

Ich denke, es ist ein Zwischending. Mal so, mal so, von beidem etwas. Wohl eher auch die ART der Aufmerksamkeit, die sich verändert. Sich nach 5 Jahren umgewöhnen, dass man eben nicht mehr alleine ist, ist halt hart und dauert seine Zeit.

Ihc habe da auch sehr drüber nachgedacht, dass es ein "zu wenig" Aufmerksamkeit eigentlich nicht sein kann. Aber klar war, dass wir bei einem Einzelkind Wünsche / "Befehle" / Anliegen anders erfüllen konnten. Einfach weil das bei 2 Erwachsenen und 1 Kind anders aufgeht als bei 2:2 ;-) Man hat anders Zeit, einer von beiden kann zB Essen machen, der andere mitspielen. Es gibt häufig weniger Gründe, Nein zu sagen.

Zu Fuß zum Einkaufen, weil Kind das so möchte? Klar kein Problem. Wie Du willst, mein Schatz.
2 Jahre später: "Mama, können wir heute wieder zu Fuß gehen?" Problem, weil es zu lange dauert. Kleine Schwester muss ja bald ins Bett. (auch wenn man es nicht auf die Schwester "schiebt", sondern nur sagt, heute reicht die Zeit nicht dafür.)

Es war nicht so, dass unser Sohn kein Nein kannte, im Gegenteil. Bei ihm waren wir bei einigen Dingen strenger als bei der Kleinen, einfach weil sie uns irgendwann so mürbe gemotzt hatte... Aber es gab einfacher weniger Gründe und Situationen, wo man überhaupt nein sagen musste, und es gab viel mehr Spielraum für Kompromisse und Entgegenkommen. Vielleicht ist es auch das, womit eure Tochter grad etwas hadert und erstmal zurechtkommen muss.

Bearbeitet von lime15
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da sie anscheinend zu anderen und zum Papa nicht so ist, ist sie nicht böse, - sondern ihr zwei habt ein Autoritätsproblem. Also Du mit ihr.

Du solltest gegen all diesen agressiven Verhaltensweisen strenge Konsequenzen walten lassen. Du schreibst das nicht, aber ich vermute mal, dass du ihr viel davon im kleinkindalter hast durchgehen lassen?

Reagiere nicht auf Unfreundlichkeit, sondern nur wenn sie freundlich redet.
Wenn SIe eine Ärgerei "ankündigt" dann teilst du ihr mit, dass ie dann x Konsequenz erwartet. Piesackt sie dich, wekct das Baby, macht ihre Anküdnigungen wahr, dann musst du auch streng sein. Und wenn es keine rationalen Konsequenzen gibt, dann halt auch mal die Irrationalen Verbote.

Du darfst ihr nicht druchgehen lassen, dass ALLES nach dem gehen muss, wie sie will. -- du musst durchsetzen, dass alles so läuft, wie Du willst, -- die erste Zeit der Umgewöhnung wohl auch strenger, als üblich.

Mein erster Satz wäre auch bei einem Kleinkind auf diese erwiederungen (... das darfst du nciht) -- halt ein "dann machs halt selber" --- oder "dann gibts das hatl nicht" etc.... - also normalerweise würde sie solche Ansagen, wenn Du grad nicht kannst dann auch bald sein lassen, - aber nur wenn du das auch jedes mal durchziehst.
Wenn sie dich mit Ansage Deine Suppe nicht Essen lässt, warum lässt du sie dann am Tisch? Schick sie ins Nachbarzimmer und iss deine Suppe gemütlich fertig.
Wenn sie anküdigt, das Haus dreckig zu machen, dann kriegt sie einen Lappen in die Hand, wenn sie das wirklcih macht.

WEnn sie nach Ansage nachts rauskommt und schreit, - dann hast du am Abend vorher gesagt, dass du dann übermüdet am nächsten Tag mit ihr nicht (ihre Liebslings-Sache) machen kannst, weil du müde bist.

Für all diese Situationen könntest Du beim "androhen" schon eine Gegenansage machen, die richtig streng ist, damit sie das auch spürt. - sie hat dann die freie Wahl, ob sie ihre Ansage durchzieht oder doch lieber nachgibt.

Bearbeitet von tr357
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Hi :) nein deine Tochter ist überhaupt nicht böse! Ich denke dass sie ein sehr selbstbewusstes, schlaues Kind ist, dass eigentlich wie alle Kinder kooperieren möchte aber dafür oft keinen Weg findet. Oder dieses "nur wenn... dann" ist ihre Art mitzumachen. Wird mit ihr auch oft in dieser Art gesprochen? "Wenn du jetzt nicht mitkommst, esse ich dein Lieblingsessen alleine", ist ja jetzt zufällig ein Beispiel, das du selber genannt hast.

Falls du/dein Mann/die Oma (wer auch immer) solche Sätze oft ihr gegenüber benutzt, spiegelt sie nur das Verhalten. Kinder lernen ja von uns, wie Kommunikation funktioniert.

Du schreibst, dass ihr ganz strikte Routinen habt. Was wenn du die mal lockerst. Also quasi, ihr das Verhalten vormachen, dass du dir von ihr wünschst. "Du kommst nur mit, wenn wir vorher durch den Park laufen? Okay machen wir" du findest es vielleicht unnötig an einer bestimmten Stelle zu parken aber sie möchte den Alltag mitbestimmen und vielleicht braucht sie da auch mehr Mitbestimmungsrecht, so oft du es irgendwie einräumen kannst.

Und selber nicht mehr drohen. Kurze Ansagen mit einer Begründung. "KiTa ist vorbei, wir gehen nach Hause. Ich will nach Hause und die Erzieherinnen machen Feierabend" und dann nur immer wiederholen "Du kommst jetzt mit. Wir gehen jetzt nach Hause"
Bewertung, Belohnung, Bestrafung sind ja ganz oft Manipulationsversuche von uns Erwachsenen. Es ist superschwer da im Alltag von wegzukommen aber es funktioniert wenn man da auch streng zu sich selber ist.

Übrigens glaube ich, dass ihr auch eine sehr gute Beziehung habt und sie dir sehr vertraut. So blöd das immer für einen selber ist, Kinder lassen da die meisten Emotionen raus, wo sie sich am sichersten fühlen!

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Tatsächlich is der Papa der“wenn, dann“ Typ.
Ich mag das selbst nicht
Das mit der Suppe war ein „Ich muss sie alleine essen, weil du nicht kommst“
Sie hat ja gesagt sie will nicht kommen, ich hab gesagt ich finde es schade, dass ich alleine essen muss, hätte lieber mit ihr gegessen.
So sag ich das öfter
Zb. Schade dass du nicht mit kommst, hab mich auf dich gefreut
Hätte mich gefreut mit ihre Suppe zu essen
Und sowas

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Damit gibst Du ihr aber auch eine "Macht", die ihr gar nicht zusteht bzw. die sie gar nicht hat.

Macht über Dich. Über Deine Gefühle.
Sie lernt, dass sie dafür sorgen kann, dass es Du traurig wirst. Wenn Sie Dir was "reinwürgen" will, weil sie sauer ist auf dich, gibst Du ihr damit ein Spielfeld für genau dieses Verhalten.

Meine Mama sagt zB manchmal, wenn unser Sohn sehr bockig war, "Schade, dass Du uns damit den Tag versaust." Und in dem Moment, wo er auf uns sauer war aus irgendeinem Grund, gefiel ihm natürlich, dass er alleine es mit seinem Verhalten schafft, den Tag für alle zu versauen.

Versuch mal, sie nicht mit deinen Gefühlen zu erpressen. Antworte halt "Gut, dann esse ich alleine. Ich hab jedenfalls jetzt richtig Hunger."

Was ist denn an Wenn-dann falsch? So funktioniert doch das Leben: Handlung - Konsequenz. Aktion - Reaktion. Sie weiß, wenn ich A mache, passiert B. Das ist klar und deutlich. Ich weiß ja auch: Wenn ich auf Arbeit dieses und jenes (nicht) mache, reagiert mein Chef so und so.

Damit lernt das Kind doch gut, sein Gegenüber einzuschätzen, erhält Sicherheit und weiß irgendwann: Ah okay, immer wenn ich A mache, macht Papa also B. Alles klar. Bei Dir weiß sie es offenbar nicht, weil Du weniger klar bist. Also versucht sie es in verschiedenen Situationen immer wieder. Bis sie es versteht.

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